Ruft man sich das Bild der klassischen Handwerksberufe wie Elektriker, Gas- und Wasserinstallateure oder Heizungsbauer in den Kopf und denkt über deren Werkzeuge nach, fallen einem Akkuschrauber, Phasenprüfer, Rohrzangen und Bohrmaschinen ein.
Doch inzwischen gehört immer häufiger auch der Laptop oder das Tablet zum Handwerkszeug.
- Garagentor, bspw. mit Siemens Logo
- Thermensteuerung
- Heizungssteuerung
- Smart Meter
Immer häufiger können diese Systeme mit dem Netzwerk verbunden werden, um den Gebäudebesitzer eine bequeme Steuerung im Heimnetz von der Couch aus zu ermöglichen. Oder sogar aus der Ferne über das Internet.
Chancen
Die Vorteile solcher Steuerungen liegen auf der Hand: Service- und Wartungsfirmen können im Falle einer Störung bereits alle nötigen Informationen abfragen, um die richtigen Materialien und Werkzeuge mit zum Kunden zu nehmen oder gar einfache Diagnosen bereits aus der Ferne durchzuführen. Statt 2 oder 3 Anfahrten muss nur noch ein Termin vereinbart werden.
Durch den Einsatz von Monitoring-Software lassen sich beispielsweise alle Kundenanlagen auf einer Karte darstellen. Mit Hilfe von Warnschwellen können sogar auf drohende Systemausfälle hingewiesen werden und somit dem Endkunden teure Schäden erspart bleiben.
Risiken
Man darf dabei nicht außer Acht lassen, dass diese vernetzten Steuerungsanlagen kleine Computer sind. Durch Viren und Malware können dadurch Schäden für sich und andere entstehen.
Das Spektrum an möglichen Schäden beginnt bei der Teilnahme an Bot-Netzen, um andere zu schaden. Der Betreiber bekommt unter Umständen gar nicht mit, dass er angegriffen wurde.
Durch unauthorisierten Zugriff können Fehlfunktionen erzwungen werden. Das beginnt beim Hochheizen von kompletten Hallen, beim Abschalten der Kühlung in Frosträumen und endet beim Öffnen von Garagentoren.
Durch die Übertragung von unverschlüsselten Daten können beispielsweise Rückschlüsse auf ein Nutzungsverhalten gezogen werden, um Hinweise auf Produktionsleistungen oder die Anwesenheit von Personen in Gebäuden zu erhalten. Dadurch sind Konkurrenzausspähungen, Erpressungen oder Industriespionage ein leichtes.
Sobald Firmen dann auch noch den Kunden mitteilen müssen, dass deren Daten auf Grund fehlender IT-Sicherheit gestohlen wurden, drohen Imageverlust, Schadensersatz oder ausbleibende Aufträge.
Überspitzt gesagt: noch benötigen Einbrecher einen Dietrich, bald arbeiten Sie mit einem Computer.
Lösungen
Die folgenden Punkte sind schon einmal gute Ansatzpunkte, um als Firma im Handwerk den sicheren Schritt in Richtung Digitalisierung zu setzen:
- Netzwerk-Schulungen
- IT-Sicherheit-Schulungen
- Erstellung von IT-Sicherheitskonzepten
- Monitoring von netzwerkfähigen Industrieanlagen
- Überprüfung der Kundenverträge