Seien wir doch mal ehrlich: Socken, Krawatten, Schokolade oder klassische Brettspiele gehören nicht mehr zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken. Obwohl sie einen Vorteil haben: Sie spähen nicht die Daten der Beschenkten aus. Realität ist, dass Kinder in einer von Medien geprägten Umwelt aufwachsen. Die Einbindung des Internets in Tagesabläufe ist dabei zur Realität geworden. Wohin man auch sieht, liegen smarte Gadgets und Geräte unter dem Weihnachtsbaum. Der Ansturm auf Tablets, Smart-TVs, Fitnesstracker oder Smartwatches ist enorm.
Doch wer seinen Liebsten digitale Freude schenken möchte, sollte auch bedenken, dass jedes vernetzte Gerät massenhaft private Daten an Drittanbieter sendet, denn die smarten Spielzeuge sind inzwischen zu kleinen Spionen geworden.
Elektronische Spielzeuge sind quasi kleine Computer, die über eine App oder Sprachbefehle gesteuert werden und sogar „Gespräche“ ermöglichen. Sprachgesteuerte Puppen, Körperpflege-Apps wie beispielsweise Zahnbürsten zur Bekämpfung virtueller Kariesmonster, Nuckel zur Messung der Körpertemperatur und Atmung, Babyphones mit Videoüberwachung, uvm. – sie alle senden gesammelte private Informationen an Anbieter und Dienstleister weiter. Oft geschieht dies völlig unerwartet und ohne Zutun der Nutzer.
Wir können das Rad der Zeit nicht zurückdrehen. Wenn wir um smarte Spielgeräte nicht herum kommen, sollten wir wenigstens im Blick behalten, was digitale Trends im Hinblick auf Medienkompetenz, (Daten-)Schutz und Persönlichkeitsrechte bedeuten. Natürlich machen die digitalen Entwicklungen auch vor dem Kinderzimmer keinen Halt mehr.
Wichtig ist vor allem, die Sicherheit im Blick zu behalten: Auf Kameras kann auch im scheinbaren Standby-Modus zugegriffen werden, Mikrofone hören gern auch im Alltag mit. Ist Ihnen das auch schon einmal passiert, dass Sie sich über die neuesten Fitnesstracker oder DIE neueste Küchenmaschine unterhalten haben und plötzlich sehen Sie überall auf Ihrem Handy Werbung für diese smarten Gadgets? Leider kein Zufall!
Doch wie kann man sein Leben zu Hause technisieren und komfortabler machen, ohne persönliche Daten abfließen zu lassen?
Am besten beschränkt man sich bei der Angabe von Informationen auf Bediener-Apps nur auf die notwendigsten Informationen und schaltet das Mikro aus, wenn das Spielzeug nicht aktiv genutzt wird. Schon damit wird das Datensammeln so weit wie möglich minimiert. Vertrauen Sie nicht auf vorkonfigurierte Einstellungen, sondern schalten Sie Verschlüsselungen ein wo es geht und ändern Sie die Standard-Passwörter.
Bleiben Software-Aktualisierungen aus, wächst das Risiko von Angriffen in Ihrem heimischen WLAN. Im schlimmsten Fall wird Ihr Gadget unbrauchbar, da es sich nicht mehr auf der Höhe der Zeit befindet. Informieren Sie sich daher im Vorfeld, wie lange der Anbieter Software-Updates für diese Produkte anbietet.
So steht einem Verschenken von elektronischem Spielzeug eigentlich nichts mehr im Wege.