Seit ein, zwei Jahren erscheint bei dem erstmaligen Besuch auf den meisten Seiten im Internet ein Fenster, dass von den Nutzern „irgendwelche Zustimmungen“ haben möchte. Häufig darf man sich den Inhalt erst anschauen, wenn man etwa auf „alles akzeptieren“ oder „nur erforderliche Cookies“ geklickt hat.
Der Hintergrund dieser Cookie-Abwahl ist in der EU-DSGVO zu finden. Bei jedem Klick werden alle Cookies einer Webseite zum Server mitgeschickt. Diese kleinen Textdateien ermöglichen es, Benutzern die Speicherung von Webseiten-Einstellungen (z.B. Schriftgrößen, Anordnungen, usw.) vorzunehmen oder sorgen für die Wiedererkennung nach einem Login (wie eine Art Festival-Bändchen). Sie sind sehr wichtig für die Funktionalitäten der meisten modernen Webseiten mit Interaktions- und Unterhaltungsfunktionen.
Zeitgleich können diese Cookies aber auch genutzt werden, um Benutzer eindeutig zu identifizieren. Das können Data Scientists zur Erstellung von Benutzer- und Bewegungsprofilen nutzen. Webseitenbetreiber finden die Antworten auf diese Fragen überaus interessant und sinnvoll:
- „iPhone-Nutzer meiden bestimmte Seiten“
- „diese Artikelreihe ist für Menschen aus Nordrhein-Westfalen besonders interessant“
- „95% der Besucher nutzen mobile Geräte“
- „10% der Besucher kommen mindestens einmal im Monat auf die Webseite“)
Jedoch sammeln zentrale Dienste im Internet diese Informationen nicht nur auf einzelnen Seiten, sondern auch auf ganz vielen. Das bekannteste Beispiel ist Google: durch die Werbungen, die Suchanfragen, die Captchas und die kostenlosen Schriftarten ergibt sich durch die Cookies ein ziemlich umfangreichen Bild eines Benutzers – bis hin zur Rückverfolgung der realen Person. Gucken Sie sich doch mal an, was Google alles über Sie weiß. Bei der History finden sie alle vergangenen Suchanfragen, im Dashboard finden sich auch die Informationen anderer Google-Dienste und -Anwendungen.
Dabei ist Google bei weitem nicht die einzige Datenkrake. Sehr viele Dienste bleiben still im Hintergrund und verdienen ihr Geld mit dem Auswerten von Webseiten-Nutzer. Das ist ein Millarden-schwerer Markt.
Herrscher über die Cookies!
Der Browser Firefox beispielsweise zeigt an, welche Websiten welche Cookies gespeichert hat:
Dann kann man auf „Daten verwalten“ gehen und die Daten einer bestimmten Seite löschen. Allerdings kann man die Daten nicht sehen. Dazu gibt es aber die schöne Erweiterung Cookie Quick Manager für den Browser:
Standard-Einverständnis
Wer übrigens von diesen Cookie-Fenster genervt ist, kann auch Erweiterungen wie Minimal Consent installieren. Allerdings verhindert man auch damit, dass Einzel-Webseiten wichtige Informationen für die optimale Darstellung verlieren.